Auf fast jeder Supplement-Dose, jeder Vitaminpackung und selbst auf Lebensmitteln findest du sie: die empfohlene Tagesdosis (ETD). Sie soll Verbrauchern helfen, sich nicht zu über- oder unterversorgen. Doch so praktisch diese Angabe scheint – in der Realität ist sie alles andere als universell.
Wie wird die empfohlene Tagesdosis ermittelt?
Die ETD basiert meist auf Studien, die untersuchen, wie viel eines Nährstoffs notwendig ist, um Mangelerscheinungen bei einem durchschnittlichen Erwachsenen zu verhindern. Es geht also in erster Linie darum, dass dein Körper „überlebt“ – nicht darum, dass er optimal funktioniert.
Warum die ETD oft nicht passt
- Individuelle Unterschiede: Größe, Gewicht, Alter, Geschlecht und Stoffwechsel spielen eine entscheidende Rolle. Ein 100-kg-Athlet hat logischerweise einen ganz anderen Bedarf als eine 55-kg-Person.
- Lebensstil & Aktivität: Wer viel Sport treibt, Stress hat oder sich in der Regeneration befindet, benötigt mehr Nährstoffe als jemand mit sitzendem Lebensstil.
- Umweltfaktoren: Jahreszeit, Sonnenlicht (z. B. bei Vitamin D) oder Ernährungsmuster können den Bedarf massiv beeinflussen.
- Gesundheitliche Situation: Krankheiten, Medikamente oder besondere Lebensphasen wie Schwangerschaft erhöhen den Bedarf ebenfalls.
Beispiel: Vitamin D und Magnesium
- Vitamin D: Die empfohlene Tagesdosis liegt oft bei 800 IE. Viele Forscher legen allerdings nahe, dass dieser Wert zu niedrig ist, um optimale Blutspiegel zu erreichen – gerade im Winter.
- Magnesium: Offiziell reichen ca. 300–400 mg. Wer jedoch viel schwitzt und hart trainiert, hat einen deutlich höheren Bedarf.
Was wirklich zählt
Anstatt sich blind an die ETD zu halten, macht es Sinn, den eigenen Bedarf individueller zu betrachten:
- Blutwerte checken lassen – so weißt du, wo du stehst.
- Auf Körpersignale achten – Müdigkeit, Krämpfe oder Infektanfälligkeit können Hinweise sein.
- Lebensstil berücksichtigen – je nach Training, Stress und Ernährung kann dein Bedarf steigen.
Fazit
Die empfohlene Tagesdosis ist nur ein Richtwert – nicht mehr, nicht weniger. Wer langfristig gesund und leistungsfähig bleiben möchte, sollte seinen Bedarf an Nährstoffen individuell betrachten. Denn dein Körper ist einzigartig – und lässt sich nicht in eine starre Zahl pressen.