Warum das „Sonnenvitamin“ nicht saisonabhängig ist
Vitamin D wird oft als das „Sonnenvitamin“ bezeichnet – kein Wunder, denn unser Körper kann es durch Sonnenstrahlung selbst bilden. Viele glauben deshalb: Im Sommer reicht ein bisschen Sonne, und der Bedarf ist gedeckt. Doch ganz so einfach ist es nicht. In diesem Beitrag erfährst du, warum Vitamin D auch im Sommer wichtig sein kann, welche Faktoren die körpereigene Produktion beeinflussen – und wann eine Supplementierung trotzdem sinnvoll ist.
Was ist Vitamin D und warum ist es wichtig?
Vitamin D ist eigentlich ein Hormon-Vorläufer, der eine zentrale Rolle für unseren Körper spielt:
- Knochenstoffwechsel Kalziumaufnahme
- Muskelkraft Leistungsfähigkeit
- Immunsystem Entzündungshemmung
- Psychische Gesundheit Stimmung
Ein dauerhafter Mangel kann zu Muskelschwäche, Infektanfälligkeit, Schlafproblemen, Stimmungstiefs und langfristig zu Osteoporose führen.
Bildet der Körper im Sommer genug Vitamin D?
Im Prinzip ja – aber nur unter optimalen Bedingungen:
- Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr
- Mindestens 15–30 Minuten täglich mit freier Haut (Arme, Beine, Gesicht)
- Ohne Sonnenschutzmittel (UVB-Strahlen werden sonst blockiert)
- Wenig Kleidung und keine Fenster zwischen Haut und Sonne
In der Realität treffen diese Bedingungen aber oft nicht zu. Viele Menschen:
- Arbeiten tagsüber in geschlossenen Räumen
- Verbringen ihre Freizeit im Schatten oder bedeckt
- Verwenden Sonnenschutzmittel (aus guten Gründen!)
- Leben in Regionen mit geringer UVB-Intensität
- Haben dunklere Hauttypen, die langsamer Vitamin D bilden
- Sind älter – was die körpereigene Produktion verringert
Ergebnis: Auch im Sommer ist ein Vitamin-D-Mangel keine Seltenheit!
Studienlage: Vitamin-D-Mangel trotz Sommer?
Zahlreiche Studien zeigen, dass selbst in südlichen Ländern wie Italien oder Spanien viele Menschen unzureichende Vitamin-D-Spiegel im Blut haben – selbst im Hochsommer. In Deutschland liegt die Vitamin-D-Versorgung im Durchschnitt unter dem empfohlenen Wert von 40–60 ng/ml – oft sogar deutlich darunter.
Vorteile einer Vitamin-D-Supplementierung – auch im Sommer
1. Konstante Versorgung unabhängig vom Wetter oder Alltag
Die Einnahme von Vitamin D sorgt für stabile Blutwerte – selbst wenn du mal einen grauen Tag im Büro verbringst.
2. Optimierung der Gesundheit & Leistungsfähigkeit
Gerade Sportler, Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen profitieren von konstant hohen Vitamin-D-Spiegeln – ganzjährig.
3. Keine Abhängigkeit von Sonnenzeiten
Du musst nicht täglich auf die Uhr schauen oder dich ungeschützt der UV-Strahlung aussetzen.
Wie viel Vitamin D im Sommer supplementieren?
Die optimale Menge hängt von deinem aktuellen Blutwert, deiner Hautfarbe, dem Körpergewicht und deinem Lebensstil ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei fehlender körpereigener Bildung:
20 µg (800 I.E.) pro Tag für Erwachsene
Viele Experten und Studien empfehlen jedoch eine individuelle Dosis von 1.000–4.000 I.E. täglich, um optimale Spiegel zu erreichen – idealerweise nach Rücksprache mit einem Arzt und einem 25(OH)D-Bluttest.
Fazit: Ja, Vitamin D auch im Sommer – für viele sinnvoll
Auch wenn die Sonne scheint, kann deine Vitamin-D-Produktion eingeschränkt sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auch in den Sommermonaten über eine Supplementierung nachdenken – besonders bei Risikofaktoren wie:
- Bürojob oder wenig Sonnenkontakt
- Dunkler Hauttyp
- Verwendung von Sonnenschutz
- Älteres Alter
- Übergewicht
- Chronische Erkrankungen
Am besten lässt du regelmäßig deinen Vitamin-D-Spiegel testen und passt die Dosis individuell an. So bist du rund ums Jahr bestens versorgt.